Einzelthemen, die in der Bevölkerung kontrovers diskutiert….die Entscheidung im Gemeinderat nicht einfach machen
| Entwurf -letzte Bearbeitung 2024-05-16 (Orginal v. 2023-08-14) | ||
| Vorgeschichte: Seit längerem macht man sich im Gemeinderat und bei Mitgliedern des Gesprächskreises in Meimsheim darüber Gedanken, wie man das Verkehrsaufkommen im Ort “reibungsfreier ” und sicherer gestalten kann. Nach den guten Erfahrungen mit den Kreisverkehren in der Kernstadt Brackenheim, untersuchte man auch in Meimsheim, ob eine solche Lösung an Kreuzungsbereichen in Frage kommen würde. Immer wieder standen dann aber die dafür aufgerufenen Kosten einer weitergehenden Untersuchung/Prüfung im Wege – bis das “Land” beschloss, die Fahrbahndecke der Strasse durch Meimsheim zu erneuern. Damit einhergehend waren die Aussichten auf Zuschüsse stark gestiegen -und so wurden die Planungen zur Realisierung vorangetrieben an deren Ende eine Möglichkeit zur Umsetzung zur Auswahl stand. Durch die gewonnen Eindrücke in verschiedenen Gesprächskreissitzungen vor Ort und den vorgebrachten Argumenten im Gemeinderat , stand die Zustimmung der Liste21 zu diesem Projekt / in den Dimensionen lange außer Zweifel. Infos zu der Vorgeschichte findet man im BürgerInformationsSystem von Brackenheim mit der Sucheingabe: Lindenplatz u.a. die Protokolle zu den Gesprächskreissitzungen v. 28.10.2021 | 17.03. +15.09.2022 | 16.03.2023 und den Gemeinderatssitzungen in denen der TOP öffentlich besprochen wurde ( 04.05.2023 & 13.07.2023). | ||
| Aktuelle Situation / ABER : Besonders nach der GR-Sitzung v. 13.07.2023 und dem daraufhin am 21.07.2023 erschienen Artikel in der Heilbronner Stimme, wurden die Auswirkungen der aktuellen Planungen auf den Lindenplatz einer größeren Anzahl von Einwohnern aus Meimsheim bewusst.  Die daraufhin eingehenden Reaktionen werfen in der Liste21-Fraktion folgende Fragen auf: → sind unsere Entscheidungen für die Bürger transparent genug nachvollziehbar? (“warum melden sich die Bürger erst jetzt ….”; “…das Projekt wurde doch schon im Gesprächskreis einige Male angesprochen/ vorgestellt…” ) → sind die Grundlagen für unsere Entscheidungen umfassend genug? hätten wir nicht durch weitsichtigeres Handeln -auch bereits weit im Vorfeld – …einfacher dieselben Ziele erreichen können? → ist es noch zeitgemäß, unseren nachhaltigen Ansprüchen gerecht, wenn wir dem Individualverkehr ein solches Gewicht einräumen? ( stellen wir den Verkehrsfluss über Natur? fällen wir alte Bäume und glauben, durch das Pflanzen von Jungbäumen in absehbarer Zeit adäquaten Ersatz schaffen zu können? Ist es nicht so, dass wir an der Stelle..verkehrstechnische Verbesserung schaffen, die 500 Meter weiter wieder verpufft ( Ecke Lauffener-/ Bahnhofstrasse), weil dort der dicke (LKW- Brummer einfach nicht durchkommt, ohne den übrigen Verkehr aufzuhalten?) Schaffen wir nicht falsche Anreize ( Kreisverkehr durch den jeder durchkommt; sollten wir nicht stattdessen den Schwerverkehr aus den Städten heraushalten? → Wie gehen wir mit “gewachsenen Strukturen” / Historie / Natur um? (der Lindenplatz ist der einzige Platz in Meimsheim mit einem solchen Ambiente; mit einer solchen Historie ; mit solchen Funktionen ( Schatten; Kleinklima; Sauerstoff ) → sind die Gesprächskreise in den Teilorten in der jetzigen Form / Zusammensetzung repräsentativ genug ? Ist der aktuelle Ablauf der Sitzungen ( an erster Stelle Themen vorgetragen von der Verwaltung /Gesamtstadt eher abschreckend ?) Am 14.08.2023 erschien erneut ein Bericht in der Heilbronner Stimme – leider ist dieser Online aktuell nur in der Bezahl-Funktion abrufbar. Aber – der Kommentar von Frau Möllers trifft viel von dem, was auch uns umtreibt. ============================ 2024-05-16: heute Abend ist es soweit – mit den TOP 48 & 57/2024 geht es um den endgültigen (Bau-)Beschluss zum Kreisverkehr Die Zweifel innerhalb der Liste21 sind nicht weniger geworden…..aber WIR sehen auch aktuell keine Mehrheiten im Gremium, die das Vorhaben stoppen würden. Die Stellungnahme der Liste21 (MR) Auch wir haben unsere Haltung zu dieser Maßnahme sehr intensiv diskutiert und haben uns mit Meimsheimerinnen und Meimsheimern ausgetauscht. Dankbar sind wir auch für die teils qualitativ wertvollen Einwendungen, die aus der Bürgerschaft gemacht wurden. Es gibt in dieser Entscheidung unseres Erachtens kein eindeutiges richtig oder falsch – es gibt nur ein Abwägen – was ist für den Stadtteil Meimsheim, die Bürgerschaft Meimsheims mehr wert! Wir haben zu entscheiden zwischen dem Verzicht auf eine sicher bessere Verkehrsgestaltung einerseits oder dem doch zumindest teilweisen Verzicht auf ein Kulturdenkmal und gleichzeitig eine Grünfläche an dieser Stelle, wie sie die Meimsheimer seit Jahrzehnten schätzen. Der Kreisverkehr wird sicherlich für die Autofahrer und damit meine ich insbesondere den Durchgangsverkehr ein deutlich sicheres und bequemeres Einfahren in den Kreuzungsbereich ermöglichen. Große Verbesserungen für Radfahrer oder Fußgänger sehen wir allerdings nicht. Auch wir sehen Unfallgefahren durch die unübersichtliche Verkehrslage in den Stosszeiten – als Unfallschwerpunkt oder überlasteter Knoten wird diese Kreuzung allerdings seitens des Landes Baden-Württemberg nicht betrachtet. Ein sicherer Schulweg ist auch abseits der Nutzung dieser Kreuzung möglich – hier sind Schulwegeplanungen zur Grundschule oder auch für jugendliche Radfahrer ins Brackenheimer Schulzentrum vorhanden oder machbar. Eine Entscheidung für den Kreisverkehr ist auch eine Entscheidung zugunsten des Individualverkehrs oder der LKWs – dies erscheint uns nicht zeitgemäß. Der Lindenplatz wird durch den Bau eines Kreisverkehres nicht nur 25 % seiner Fläche (das ist nur eine reine Rechengröße), sondern vor allem einen Teil seines Charakters verlieren. Auf das notwendige Fällen von Bäumen und den entsprechenden Ausgleich ist durch Nabu oder BUND hinreichend hingewiesen worden. Das Landesdenkmalamt beklagt in seiner Einwendung, dass es in die Planung nicht genug eingebunden worden sei und betont die historische Bedeutung als römische Siedlung. Sollte der Bau des Kreisverkehres heute beschlossen werden, sind wir gespannt auf die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen. Der Hauptpunkt ist aber: Der Lindenplatz bietet als Grünzone und durch seinen Baumbestand Aufenthaltsqualität – für Feste, aber auch für Einzelpersonen in der Ortsmitte. Lassen Sie es mich so sagen – es ist der einzige Ort entlang dieser gänzlich unattraktiven, teilweise eng bebauten Durchgangsstraße, der überhaupt Aufenthaltsqualität hat. Die Durchgangsstraße prägt ein austauschbares Ortsbild. Diese Straße ist eine wie tausende andere in Deutschland. Es ist der Lindenplatz mit Kirche und angrenzendem Friedhof der aus diesem Ortsbild ein „Meimsheimer Ortsbild“ macht. Die Meimsheimer sollten darauf– auch nicht in Teilen davon – verzichten, wenn es nicht absolut notwendig ist. Ich wiederhole – es ist ein Abwägen: Die Liste21 sieht den Mehrwert für die Meimsheimer Bevölkerung in der Erhaltung des Lindenplatzes und wird den heutigen Beschlussantrag daher ablehnen. to be continued… | ||
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