Archiv für Martina Reese

Freud und Leid mit Tempo 30

Die einen sind lärmgeplagt, die anderen wünschen sich freie Fahrt. Bei Tempo 30 scheiden sich die Geister. Auf der Hand liegt, dass selbst im beschaulichen Zabergäu alte Ortskerne zu vielbefahrenen Durchgangsstraßen mutiert sind. Was den Anliegern noch vor Jahrzehnten zentrales Wohnen ermöglichte, ist für sie heute mit Schmutz, Gefährdung und vor allem Lärm verbunden. Ein Resultat: An stark frequentierten Straßen steht wertvoller weil knapper Wohnraum leer. Nun gibt es Richtlinien, die Bürgerinnen und Bürger gegen diese Umweltbelastung schützen sollen. Diese wurden europaweit beschlossen und  im Bundesimmissionsschutzgesetz  bestätigt – letztlich mit dem klaren Auftrag an die Kommunen, innerhalb von Lärmaktionsplänen immissionssenkende Maßnahmen zum Schutz der Anlieger zu entwickeln. Dazu zählen in erster Linie die Einführung von Tempo 30 – Zonen sowie der Einbau lärmmindernder Fahrbahnbeläge. Unbestritten ist allerdings, dass auch Tempo 30 nur bedingt Ruhe bringt: ein schlechter Asphalt, wackelnde Kanaldeckel, ein zu hohes Verkehrsaufkommen oder schlicht der uneinsichtige Parker, der Stop and Go der Verkehrsteilnehmer erzwingt – all‘ dies sind Faktoren, die die Wirksamkeit dieser Maßnahme gefährden.

Aber: Lärmbelastung ist Gesundheitsgefährdung. Die Kommune trägt für das Wohl ihrer Bürger Verantwortung. Und – Tempo 30 bedeutet auch: mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Weniger Schadstoffe. Was also tun?

Uns interessiert Ihre Meinung!

Wir laden Sie herzlich ein: Bloggen Sie mit auf liste21.de

 

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Mobilität beginnt im Kopf!

Wir Brackenheimer leben wunderschön im Zabergäu. Dafür sind wir dankbar – niemand will Natur und Weinberge missen. Aber – wir wohnen hier nicht nur. Wir müssen zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen, zum Arzt – fahren! Gäste, die unsere Stadt als Touristen, Geschäftskunden oder auch Mitarbeiter aufsuchen, müssen – fahren! Mit welchen Verkehrsmitteln? Das hat die Politik ein Stückweit in der Hand! Aber genau da fängt die Mobilität an. Deshalb unser Appell an den Verkehrsminister, den Landrat und unsere Kreisräte: Bleiben Sie beweglich – setzen Sie sich dringend für Mobilität im Zabergäu ein – prüfen Sie Konzepte, die Bahn, Bus, Pkw und Fahrrad integrieren. Fragen Sie die BürgerInnen und Unternehmen, was sie brauchen! Unterstützen Sie die Kommunen! Mobilität ist kein Wunschkonzert.

Und wir Zabergäuer freuen uns über jede Stadtbahn in Eppingen, Leingarten, Sinsheim und Bad Rappenau – aber: Auch das Zabergäu ist viel zu schade,  um seine Standortchancen zu verschlafen.

Bürgerbus, Stadtbahn, Busanbindungen, Radwegenetz, Carsharing, Elektromobilität – Mobilität hat viele Facetten – wie denken Sie darüber?

Reden Sie mit uns – oder bloggen Sie unter www.liste21.de

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Umwelt- und Familienfreundliche Mobilität au f dem Land

Umwelt- und Familienfreundliche Mobilität au f dem Land

 

 

 

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| Zeit fürs Rad!

Das Frühjahr steht vor der Tür – Zeit für alle Schönwetterfahrer, das Fahrrad aus der Garage zu holen, sich in den Fahrradwerkstätten nach Neuem umzusehen oder den guten alten Drahtesel einmal durchchecken zu lassen. Für BrackenheimerInnen lohnt sich der Umstieg vom Auto aufs Rad in diesem Jahr gleich in mehrfacher Hinsicht: Klar – Radfahren mit Freunden und Familie macht Spaß, ist gut für die Fitness, ein Erlebnis in der Natur – aber Radfahren kann und wird in diesem Jahr in Brackenheim vor allem Zeit sparen! Mit den dringend notwendigen Baumaßnahmen, die in diesem Jahr anstehen – insbesondere dem Bau von gleich drei Kreisverkehren und der Straßensanierung in Botenheim – werden massive Verkehrsbehinderungen einhergehen. Nicht zu ändern! Aber umso schöner, wenn man dann nicht im Auto sitzen muss, sondern beschwingt am Stau vorbeifährt – bei kleineren Besorgungen in der Innenstadt geht das allemal – und am Ende des Jahres sind die Baustellen schon Geschichte und wir alle – fit wie nie!

Aber es ist natürlich nicht nur Zeit fürs Rad. ÖPNV, BürgerBus und Elektromobilität sind nach Ansicht der Liste21 wichtige Standbeine einer zukunftsfähigen Infrastruktur in Brackenheim. Was meinen Sie?

Reden / Kommunizieren Sie mit uns – direkt oder jederzeit im Blog unter www.liste21.de

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Hilfe, ein Gespenst geht um – Old MacD geistert durch Brackenheim!

Es ist wie eine Heimsuchung. Der Brackenheimer Gemeinderat plagt sich mit MacD. Alt ist er geworden, der König des Fastfoods. Die einst goldene Pappkrone wackelt auf dem schütteren Haupt. Der Rückhalt seiner Untertanen schwindet landauf, landab. Längst versucht er, der einst unbestrittene Herrscher der Metropolen, seine Pfründe in der Provinz zu sichern. Hier, ohne die Konkurrenz seiner Widersacher wie „Vapiano“ oder „Hans im Glück“, darf er jenseits des Speckgürtels der Großstädte noch den Jubel einer begeisterten Anhängerschaft erwarten. Nach gastronomisch mageren Jahren und einer dort noch immer währenden Vernachlässigung der Jugendkultur muss doch die Aussicht auf weichen Brotersatz und gesalzene Kartoffelschnitze kredenzt mit Zuckerwasser und Plastikbesteck auf Packpapier geradezu paradiesisch erscheinen.

Und die Rechnung geht scheinbar auf. Old MacD wird begehrt. Welch‘ Ehre seinem Königreich anzugehören und  sich im Schein seiner Krone zu sonnen.  MacD wählt Brackenheim als Unterzentrum des Zabergäus –  dank seines Ruhms wird die Steuer wie ein Geldregen auf uns niederprasseln. Unsere Jugendlichen freuen sich über eine WLan-Zone und nehmen Junkfood in Kauf, Familien machen sonntags einen Ausflug zum HappyMeal in die Brackenheimer Erlebnisgastronomie, Geschäftsleute wissen endlich, wo sie preiswert zu Mittag essen können. Ein Traum, MacD lässt Brackenheim aus seinem Dornröschenschlaf erwachen und erkennen, wer die wahre Perle des Unterlandes ist.

Ach, wie schön könnte es doch für die Stadtoberen und manchen Gemeinderat sein, wenn es da nicht ein kleines Grüppchen gäbe, das die ganze Stimmung versaut!

Bürger gegen Burger – eine Interessengemeinschaft, die unterschiedliche Interessen vertritt, die sich gegen Müll, Krach, Ernährungsignoranz und unlauteres Geschäftsgebaren verwahrt und im Schulterschluss signalisiert: Old MacD, deine Zeit ist vorbei, du bist hier nicht willkommen.

Sie protestieren, sie sammeln Unterschriften, sie leisten Überzeugungsarbeit in unzähligen Gesprächen – und sie rufen die Medien auf den Plan, die mehr oder weniger seriös über MacD und seine Odyssee nach Brackenheim berichten.

Im Stadtrat beginnen die Säbel zu rasseln, schließlich ist in wenigen Wochen Kommunalwahl und man möchte sich öffentlich weder eindeutig für oder gegen MacD  entscheiden. Wer weiß denn, was jetzt richtig ist? So fordern die einen genaue Informationen, die anderen einen Bürgerentscheid.

Und was meine ich?

Ich höre und staune.

Nein, meine verehrten KollegInnen aus dem Gemeinderat: Hier geht es nicht um die bloße Konkurrenz von Weltanschauungen, wir reden nicht über „schmeckt/schmeckt mir nicht“. Wir reden auch nicht über die Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu gesunder Ernährung. Und ebenso wenig über die  Freiheit, ein solches Restaurant zu besuchen oder es einfach zu lassen. Und schon gar nicht über unternehmerische Freiheit und die Willkür einiger Ignoranten, die die Welt verbessern und allen anderen den Spaß verderben wollen.

Wir Gemeinderäte reden über Beschlüsse, die wir gemeinsam verfasst haben. Über einen Stadtentwicklungsplan, den wir gemeinsam erarbeitet haben, über ein Leitbild, das wir nach und nach mit geeigneten Maßnahmen mit Leben füllen wollen. Dem wir verpflichtet sind.

Erinnern Sie sich an die Alleinstellungsmerkmale, die wir für unsere Stadt erreichen wollen?

Brackenheim ist eine kinder- und jugendfreundliche Stadt. In Bildung und Betreuung investiert Brackenheim viel Geld. Der Schulstandort in der Kernstadt wird durch eine Mensa gestärkt. Die Kommune subventioniert nicht nur die Bildungseinrichtungen, sondern auch die Mensa, indem sie das Engagement der Ehrenamtlichen angemessen vergütet und sich an den Essenspreisen  beteiligt, im Falle finanziell schlechter gestellter Familien sogar ein Großteil der Kosten übernimmt.

Unsere Weinlandschaft ist  wichtiger Wirtschaftsfaktor. Unsere touristische Bedeutung wollen wir weiter stärken, z.B. durch ein ansprechendes gastronomisches Angebot und die Aufwertung des Brackenheimer Schlosses als touristischer Anziehungspunkt.

Brackenheim ist klimafreundlich. Zum nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt fühlen wir uns verpflichtet. In Zusammenarbeit mit der Uni Hohenheim haben wir die Aktion Klimaklar initiiert und gerade eben beschlossen, die Finanzierung eines Energieberaters für unsere Bürgerschaft beim Land zu beantragen. Jährlich schwärmen Kinder und Erwachsene aus verschiedenen Vereinen aus, um am Tag des „Sauberhaften Brackenheim“, Straßen, Wiesen und Bachläufe von Müll und Unrat zu befreien.

Und ja, auch, wenn es viel zu wenig beachtet wird, Brackenheim ist auch ein Standort mit reger Wirtschaftstätigkeit, wobei die Bedeutung vieler mittelständischer Betriebe im Gemeinderat kaum wahrgenommen wird. Die Unterstützung des innerörtlichen Handels ist großes Anliegen, ein positiver  Einfluss eines Fastfoodrestaurants auf die Belebung der Innenstadt allerdings in keiner Weise nachgewiesen.

Soweit zu unseren Zielen – diesen sind wir verpflichtet – und das nicht nur theoretisch.

Orientiere ich mich an unserem Leitbild, das ich als Gemeinderätin selbst miterarbeitet habe, kann es nur eine Entscheidung geben.

König MacD kann sein Schloss nicht auf städtischem Grund errichten, weil er unseren Zielvorstellungen für Brackenheim nicht entspricht. Was er bieten kann, ist nicht gut genug, zumindest nicht für ein Brackenheim, wie wir es gemeinsam entworfen haben.

Aber vielleicht ist es mit MacD wie mit vielen Trugbildern, die einen verfolgen. Ein Gespenst bleibt ein Gespenst. Es schlurft durch unsere Stadt, klopft an unsere Türen, lässt seine Ketten knallen und puff – bei Tageslicht betrachtet, löst es sich auf in wabernde Schwaden. Als Erinnerung bleibt – wie ein schlechter Nachgeschmack – eine Mahnung: um wirklich familienorientiert, wirklich wirtschaftsorientiert, wirklich klimaorientiert zu sein, ist es noch ein weiter Weg. Lassen wir uns von dem Gespenst  MacD nicht aufhalten.

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Kindertagesstätte am Schulzentrum


Kindertagesstätte Schulzentrum  – „Betriebsträgerschaft“
(Statement in der Gemeinderatssitzung am 25.10.2012 )
Der Link zu der entsprechenden GR-Vorlage im BürgerInformationsSystem der Stadt Brackenheim

Die Liste21 hat sich sehr intensiv mit den Konzepten der Kindergärten unter städtischer  Trägerschaft sowie der Konzept-e GmbH befasst.

Wir sind dabei zu folgenden Schlüssen gekommen:

  • Handelte es sich bei der neuen Einrichtung um eine   Betriebskindertagesstätte oder hätte Brackenheim nur einen Kindergarten, nur eine Kindertagesstätte zu versorgen, wäre eine Trägerschaft durch eine Betreibergesellschaft wie Konzept-e durchaus denkbar gewesen.
  • Wir sehen uns als Stadträte aber der Gesamtstadt und damit den Einrichtungen in allen Teilorten verpflichtet. „Nicht nur allen Einrichtungen, sondern allen Eltern und ihren Kindern in allen Teilorten!“  Wir brauchen ein gleichermaßen hohes Niveau in allen Einrichtungen.
  • Umso mehr begrüßen wir die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen untereinander und dem Amt für Bildung und Betreuung, namentlich mit Herrn Armbruster und Frau Rogage.
  • In den Gesprächen mit den Leitungen der Kindergärten und Frau Rogage konnten wir feststellen, dass man mit der Erarbeitung eines Quaitätsleitbildes für die städtischen Einrichtungen in den letzten Monaten deutlich vorangekommen ist.
    • Die Gruppe der Leiterinnen schien uns stärker zusammengerückt, auch in ihrem berechtigten Bedürfnis, die Qualität der eigenen Arbeit und  ihren Anspruch als Pädagoginnen für unsere Kinder herauszustellen.

Und sie haben recht getan: Die Brackenheimer Einrichtungen müssen sich nicht verstecken.

Die Konkurrenzsituation, die mit der heute anstehenden Entscheidung eingetreten war, mag zu diesem größeren Gruppenverständnis beigetragen haben. Salopp formuliert: „Es ging ein Ruck durch die Kindergartenmannschaft.“

  • Wir sind selbst keine Pädagogen, aber wir urteilen als Eltern: Wenngleich auf dem Papier nur in Nuancen erkennbar, sind wir der Ansicht, dass der teiloffene Ansatz wie er von den städtischen Kindergärten gelebt wird gegenüber dem offenen Konzept, wie Konzept-e es favorisiert, gewinnt. Je jünger die Kinder sind, umso wichtiger erscheinen uns eine feste Bezugsperson und die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, bei allen zahlreichen offenen Angeboten, die der unter Umständen lange Kindergartentag bietet. Eine Bezugsperson, die im Übrigen auch fester Ansprechpartner, Erziehungspartner für uns Eltern sein soll.
  • Wir setzen ein stückweit auf Bewährtes.
  • Konzept-e hat in seinen Ausführungen der Ernährung einen besonderen Stellenwert beigemessen. Diese Anregung möchten wir gerne aufnehmen. Sollte der Gemeinderat sich heute für eine städtische Trägerschaft entscheiden, ist unseres Erachtens die Frage der Verpflegung noch einmal ausführlich zu beraten. Bei Verzicht auf eine reine Kochküche mit Gastronomie-Standard zugunsten zweier kleinerer Zubereitungsküchen, in der Kinder mithelfen können, ist immer noch die Notwendigkeit der Versorgung über die Mensa bzw. einen Caterer gegeben. Hier müssen die bisherigen Erfahrungen der Kindergärten mit Krippengruppen einfließen. Auf einen hohen Qualitätsstandard ist Wert zu legen.
  • Brackenheim ist es in den letzten Jahren gelungen, ein immer besser funktionierendes Netzwerk bei den Betreuungs- und Bildungseinrichtungen aufzubauen. Die neue KiTa soll zu diesem Netzwerk gehören, es sogar bereichern. Ein weiterer Ausbau der Zusammenarbeit,  eine noch stärkere Vernetzung z.B. zwischen Kindergärten, Kindertagesstätte und den Schulen ist nicht nur wünschenswert sondern dringend geboten. Mit einbeziehen möchten wir ganz bewusst auch den engeren Kontakt zu den kirchlichen oder freien Einrichtungen in unserer Stadt.
  • Die Erstellung eines Qualitätsleitbildes ist gut – die stetige Weiterentwicklung ebenso wie eine fortwährende Supervision aber unabdingbar. Hier kommt dem Amt für Bildung und Betreuung aber auch dem Hauptamt in Personalfragen eine besondere Verantwortung zu. Der Träger bürgt letztendlich für Qualität in Konzeption und Ausführung und muss als oberste Instanz auch Ansprechpartner sein für die Eltern, die Bürgerinnen und Bürger in Brackenheim.
  • Die Liste21 möchte ausdrücklich allen Eltern, Erzieherinnen und auch den Vertreterinnen von Konzept-e danken, die sich so intensiv mit der neuen Kindertagesstätte in Brackenheim beschäftigen.
  • Die Liste21 befürwortet den Beschlussvorschlag der Verwaltung.

 

 

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