Freud und Leid mit Tempo 30

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Die einen sind lärmgeplagt, die anderen wünschen sich freie Fahrt. Bei Tempo 30 scheiden sich die Geister. Auf der Hand liegt, dass selbst im beschaulichen Zabergäu alte Ortskerne zu vielbefahrenen Durchgangsstraßen mutiert sind. Was den Anliegern noch vor Jahrzehnten zentrales Wohnen ermöglichte, ist für sie heute mit Schmutz, Gefährdung und vor allem Lärm verbunden. Ein Resultat: An stark frequentierten Straßen steht wertvoller weil knapper Wohnraum leer. Nun gibt es Richtlinien, die Bürgerinnen und Bürger gegen diese Umweltbelastung schützen sollen. Diese wurden europaweit beschlossen und  im Bundesimmissionsschutzgesetz  bestätigt – letztlich mit dem klaren Auftrag an die Kommunen, innerhalb von Lärmaktionsplänen immissionssenkende Maßnahmen zum Schutz der Anlieger zu entwickeln. Dazu zählen in erster Linie die Einführung von Tempo 30 – Zonen sowie der Einbau lärmmindernder Fahrbahnbeläge. Unbestritten ist allerdings, dass auch Tempo 30 nur bedingt Ruhe bringt: ein schlechter Asphalt, wackelnde Kanaldeckel, ein zu hohes Verkehrsaufkommen oder schlicht der uneinsichtige Parker, der Stop and Go der Verkehrsteilnehmer erzwingt – all‘ dies sind Faktoren, die die Wirksamkeit dieser Maßnahme gefährden.

Aber: Lärmbelastung ist Gesundheitsgefährdung. Die Kommune trägt für das Wohl ihrer Bürger Verantwortung. Und – Tempo 30 bedeutet auch: mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Weniger Schadstoffe. Was also tun?

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2 comments

  1. Uwe sagt:

    Ein kurzes statement zum Begriff “uneinsichtiger Parker”:

    1. Geschwindigkeitsüberwachung kann von Polizei (Überlastung) und Landratsamt (zu viele Stellen, die überwacht werden sollten) nicht in gebotenem Umfang geleistet werden.
    Die Erfahrung der Verkehrsexperten deshalb schon seit vielen Jahren: An Straßen geparkte Autos führen zuverlässig zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit.

    2. Stadtverwaltung und Gemeinderat forcieren den Wohnungsbau. Im Ortskern und an Durchgangsstraßen werden 9 – 12 Mehrfamilienhäuser platziert, um Wohnraum zu schaffen. Die entsprechenden Park- und Stellmöglichkeiten für Autos werden nicht immer angemessen berücksichtigt. Logische Konsequenz ist, dass der Anwohner sein Auto auf die Straße stellen wird. Zu beobachten übrigens derzeit in der Lauffener Straße in Meimsheim.

    Deshalb: “Uneinsichtig” passt in diesem Zusammenhang ganz und gar nicht…

    • Martina Reese sagt:

      Na, darüber lässt sich jetzt trefflich streiten. 1. Sind Stadtverwaltung und Gemeinderat gehalten, bei einer Baumaßnahme die gesetzlich geforderten Stellplätze einzufordern. 2. Gibt es doch hin und wieder Menschen, die ihr Auto unbedacht am Straßenrand parken – schlicht aus Bequemlichkeit, nicht etwa, weil sie zur Senkung der Geschwindigkeit beitragen wollen. Im obigen Beitrag ging es unter anderem um die Lärmbelästigung der Anwohner und dass ein fließender Verkehr weniger Krach verursacht als ständiges Stop and Go – ist m.E. keine Überraschung.

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